Was streame ich?
Ich spiele Gwent. Ich gebe zu – wer zum ersten mal zuschaut, versteht nur Bahnhof. Ich versuche mal, die Grundzüge des Spiels zu erklären. Das Spiel wurde ursprünglich für das Videospiel „The Witcher“ als In-Game erfunden und programmiert. 2017 oder 2018 (muss ich nochmal recherchieren) wurde davon eine Stand-Alone-Version geschaffen und im Beta-Modus getestet. 2019 oder Anfang 2020 (auch hier muss ich mal recherchieren) wurde es dann in die heute gültige Version übertragen. Es gibt regelmäßige Erweiterungen mit neuen Karten und geänderten Eigenschaften, einen Pro-Rang und Turniere bis hin zu einer Weltmeisterschaft.
Das Spiel wird kostenlos in verschiedenen Sprachen zur Verfügung gestellt (auch in Deutsch). Man findet bei Twitch etliche Streamer. Die mit den meisten Followern streamen in Englisch, etliche in Russisch und Polnisch (die Original-Sprache) und einige wenige in Deutsch. Außerdem gibt es natürlich weitere Sprachen.
Gwent – Worum geht es? Was ist die Idee des Spiels?
Die Grundidee des Spiels ist, dass sich auf dem Spielbrett zwei feindliche Armeen begegnen und versuchen einander zu besiegen. Die verwendeten Karten (inzwischen gibt es über 1300 verschiedene Karten!) haben beim Einsatz unterschiedliche Fähigkeiten – sie können gegnerische Karten beschädigen oder zerstören, aus dem Spiel verbannen, vergiften, verschieben, blockieren oder eigene (verbündete) Karten reparieren, verdoppeln, verschieben, gegnerische Karten kopieren usw.
Um die Übersicht nicht zu verlieren, gehört jede Spielkarte einer bestimmten Fraktion an. Insgesamt gibt es 6 unterschiedliche Fraktionen, die in ihrem Spielverhalten unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Die Fraktion der Monster versucht zum Beispiel, mit hohen Punktzahlen eine Schlacht für sich zu entscheiden. Die Syndikat-Fraktion setzt auf Verbrecher-Karten, die mit Schaden und Gift operieren und Punkte durch (virtuelle) Münzen generieren. Skellige setzt auf Krieger und Rüstung, die Nördlichen Königreiche auf Schaden durch Belagerungsmaschinen oder Punkte für Ritter-Tugenden. Die Scoia’tael (Elfen, Zwerge und Zauberer) machen ihre Punkte mit Überfällen und Naturkarten. Meine Lieblingsfraktion ist Nilfgaard. Die Nilfgaarder bedienen sich mit Hilfe von Spionen der Karten anderer Fraktionen, arbeiten mit Soldaten, Meuchelmördern und Gift.
Außerdem gibt es die neutralen Karten, die von jeder Fraktion genutzt werden können.
Wenn man sich ein Kartendeck zusammenstellen möchte, entscheidet man sich zuerst, zu welcher Fraktion dieses Deck gehören soll. Davon hängt dann ab, mit welchen Karten ich spielen kann und welche Strategie im Spiel ich verfolge. Die Gegner werden zufällig ausgelost und es kann sein, dass sie dieselbe Fraktion spielen oder dass zwei unterschiedliche Fraktionen gegeneinander antreten.
Der Deckaufbau und die Spielregeln
Ein Kartendeck muss aus mindestens 25 Karten bestehen. Die Karten sind je nach Fähigkeit unterschiedlich teuer. Der Preis für eine Karte wird Provision genannt. Für die Erstellung eines Decks hat man nur ein bestimmtes Provisions-Budget zur Verfügung. So wird gesteuert, dass nicht nur wertvolle „Goldkarten“ verwendet werden, sondern auch die billigeren „Bronzekarten“ zum Einsatz kommen.
Im Spiel kommen jedoch grundsätzlich nur 16 Karten zum Einsatz (Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel 😀). In aller Regel verwenden die Spieler deshalb tatsächlich nur 25 Karten, damit die Wahrscheinlichkeit, die gewünschten „guten“ Karten zu ziehen, hoch bleibt.
Jedes Spiel besteht aus drei Runden. Um das gesamte Spiel zu gewinnen, muss man zwei von drei Runden gewinnen. Gemessen wird mit Punkten: Für jede Aktion mit einer Karte werden Punkte vergeben oder abgezogen (gottseidank digital!). Die Runde gewinnt, wer am Ende der Runde mehr Punkte als der Gegner hat. Beispiel: Mein Gegner hat am Ende der 1. Runde mehr Punkte als ich – es steht 1:0 für meinen Gegner. Die zweite Runde gewinne ich – es steht jetzt 1:1. Und dann geht es um die Wurst. Gesamtsieger wird, wer in der 3. Runde die meisten Punkte hat (die Ergebnisse der vorigen Runden zählen nicht mehr).
Wenn das Spiel beginnt, werden aus dem Stapel mit den 25 Deckkarten 10 Karten für die ersten Runde zufällig gezogen. Der Spieler schaut sich die Karten an und darf zwei (oder drei, wenn er beginnen muss) zurück ins Deck legen und dafür zwei (oder drei) andere Karten zufällig nachziehen. In der zweiten und dritten Runde dürfen dann nochmal jeweils bis zu drei Karten nachgezogen werden (und 2 ggf. ausgetauscht werden) – insgesamt also 16 Karten. Das Gemeine ist, dass das Ziehen der Karten Zufall ist. Der Spieler kann zwar ins Deck schauen, aber die angezeigte Reihenfolge der Karten entspricht nicht der tatsächlichen Reihenfolge im Deck.
Das Deck testen und im Ranked-Modus spielen
Der Schlüssel zum Erfolg ist der Aufbau schlagkräftiger Decks. Ich bediene mich gern der auf playgwent.com von anderen Spielern veröffentlichten Deckvorschläge. Ein neues Deck sollte man erst einmal testen und den Umgang mit den Karten üben. Dazu stellt GDPR den Trainingsmodus zur Verfügung – entweder gegen die KI oder gegen einen echten Spieler, der auch im Trainingsmodus spielt. Wenn man sich dann sicher genug fühlt, kann man in den Ranked-Modus wechseln und gegen andere Spieler um „Punkte auf der Leiter“ kämpfen. Der Algorithmus des Spielprogramms stellt sicher, dass nur ungefähr gleich starke Gegner gegeneinander antreten. Für gewonnene Spiele gibt es Punkte und so kann man vom Rang 27 bis in den Pro-Rang aufsteigen. Ca. alle zwei Monate wird man jedoch automatisch um 2 Stufen zurückgesetzt. Wenn ich also in den Pro-Rang zurückkehren möchte, muss ich wieder antreten und mir den Pro-Rang wieder erkämpfen.
Hast Du Fragen zum Gwent-Spiel?
Ich werde in loser Reihenfolge weitere Erklärungen veröffentlichen. Wenn Du Fragen hast, schreibe mir unten einen Kommentar – ich freue mich schon darauf.